Als Mekka für die allgemeine Luftfahrt gilt seit jahrzehnten die AERO Luftfahrtmesse in Friedrichshafen am Bodensee. Doch ein Bereich verzeichnet überdurchschnittliches Wachstum: Business Aviation. Durch die inzwischen sehr teueren Kosten der führenden Business Aviation Messe EBACE in Genf gerät die AERO immer mehr in den Fokus der bekannten Hersteller von Privatjets und Charter Anbieter. So trafen sich 760 Aussteller aus 38 Nationen in Süddeutschland, darunter über 30 Fluggeräte der Executive Aviation. Im extra aufgebauten Business Aviation Dome wurde eine Plattform für Konferenzen, Präsentationen und Kontaktmöglichkeiten rund um die Geschäftsreiseluftfahrt geschaffen. Charter und Aircraft management Anbieter wie DC Aviation, Air Indenpendence und Execujet waren ebenfalls im Dome vertreten. Der Außenbereich umfasste eine große Bandbreite an Privatjets und Hubschraubern verschiedener Hersteller und viele Neuheiten. So zeige Airbus Helicopters erstmals den neuen VIP H160 und Pilatus unter anderem die eine neue Version der PC 12 mit auto land system.
Pilatus PC-12 Pro
Airbus H160
Mit der Falcon 8X und Gulfstream G600 waren auch große Business Jets zu sehen. 2023 prästentierte bereits Gulfstream die G500 und zeigte 2025 ihre größere Schwester G600. Mit einer maximalen Reisegeschwindkeit von Mach 0.9 zählt sie zu den schnellsten zivilen Flugzeugen weltweit. Die maximale Reichweite von ca. 10600km (allerdings nur verbunden mit einer Reisegeschwindigkeit von Mach 0.85) ermöglicht auch nonstop Flüge von beispielsweise London nach Los Angeles. Die Kabine ist sehr großzügig mit den markanten eclipsenförmigen Gulfstream Fenstern, welche viel Tageslicht in den Raum freigeben.
Gulfstream G600 Innenkabine Wingview
Auch Stammgäste wie Textron Aviation (mit den Herstellern Beechcraft und Cessna), Embraer und Daher zeigten ihre aktuellen Modelle. Bombardier schickte die neueste Version der Challenger Reihe zur Aero: die Challenger 3500. Ein etwas größeres aber älteres Modell (aber mit aktueller Avionik und Innenausstattung) aus dem Hause Bombardier war mit der Challenger 604 vertreten. Die Maschine steht für Charterflüge zur Verfügung und gehört der FIA aus Nürnberg. Unternehmen die kleinere Flugzeuge für Ihren Einsatzbereich fokussieren konnten unter anderem mit der Cessna Citation CJ3 Gen3 und Embraer Phenom 300 zwei Modelle der kleineren Privatjets begutachten.
Bombardier Challenger 3500 Bombardier Challenger 604 Cessna Citation CJ3 Gen3
Nicht nur im Außenbereich gab es interessante Maschinen zu bestaunen. In den Messehallen konnten die Besucher*innen einmotorige Turbopropmaschinen wie die Daher TBM 960, Daher Kodiak oder auch die neue Piper M700 Fury besichtigen. So können auch kleinere Flugplätze mit kürzeren Landebahnen angeflogen werden ohne auf den Komfort eines (kleineren) Businessjets völlig zu verzichten. Die Daher Kodiak (vor der Übernahme durch Daher auch als Quest Kodiak bekannt) hat auch die Möglichkeit auf kurzen unbefestigten Pisten zu landen. Eine Version mit floats (Schwimmern) ist ebenfalls bestellbar und war 2022 auf der Aero ausgestellt.
Daher TBM 960 Daher Kodiak Piper M700 Fury
Ganz ohne Flugplatz kommen die ausgestellten Hubschrauber in der AERO Helikopterhalle aus. Vom Kolbenmotor betriebenen Robinson R44 bis zur Airbus Helicopter Cougar der Flugbereitschaft der Luftwaffe waren viele der bekanntesten Modelle zu sehen. Bell Helicopter, ebenfalls zu Textron gehörend, zeigte die Bell 407 und 505. Mit der Airbus Helicopter H125 zeigte der Hersteller die 7000ste produzierte Maschine dieses Typs. HTM Helicopter aus München brachte eine H135 in VIP Austattung mit zur AERO.
Bell 407 Airbus H125 Airbus H135
Wir sind gespannt auf die nächste AERO (22.04-25.04.26) und werden wieder für euch vor Ort sein.
Text und Fotos: Peter Stierhof