Die Karibik ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in Übersee. Entdeckt von Kolumbus, kolonialisiert von den Europäern und heute Hauptreiseziel vieler Kreuzfahrtschiffe - das ist ein kurzer Werdegang des größtenteils vulkanischen Ursprungs entstandenen Inseln. Die karibische See war auch Schauplatz weniger glanzvoller Augenblicke. Von der Versklavung der Einheimischen durch europäische Mächte, Piraterie, Kubakrise bis zur Drogenschwemme in den 70er und 80er. Paradiesische Traumstrände und eine abwechslungsreiche Naturlandschaft aus tropischen Wäldern und Korallenriffen, wecken heute bei vielen Menschen die Lust auf Urlaub. Wer auf den historischen Spuren der Kolonialzeit wandern möchte, wird beispielsweise in der Altstadt von Havanna oder auch in den portugisischen Forts von San Juan fündig. Legendär sind auch die karibische Lebensart, welche zu oft touristisch in Barcadi und Bob Marley dargestellt wird.
Eine ökologisch umstrittene, aber effektive Art die Karibik zu bereisen, ist die Fahrt auf einem Kreuzfahrtschiff. So können eine Vielzahl unterschiedlicher Inseln auf komfortable Weise erkundet werden. Also entschlossen wir uns, eine Reise mit dem bis dato größten Kreuzfahrtschiff der Welt - der "Harmony of the Seas" - zu buchen. Als Teil sogenannten Oasis Klasse stellt die Harmony mit ihren 3 Schwesterschiffen eine neue Dimension (im wahrsten Sinne des Wortes) der Kreuzschifffahrt dar. Jedes der Schiffe besitzt u.a. einen kleinen Park, eine große open air Bühne am Heck, sowie eine Vielzahl von Entertaiment-, Sport und Restaurantmöglichkeiten. Mit einer Kapazität von mehr als 6000 Passagieren, ohne Crewmitglieder, ist für jeden etwas geboten. Die Harmony of the Seas gehört zur Rederei Royal Caribbean, dem größten Anbieter an Karibikkreuzfahrten. Unsere Route startete in Fort Lauderdale USA, weiter nach St. Maarten, San Juan und Haiti mit anschließender Rückkehr nach Fort Lauderdale.
Zum weltgrößten Kreuzfahrtschiff brachte uns das größte Passagierflugzeug der Welt, ein Lufthansa Airbus A380. Mit einer A321 ging es von München nach Frankfurt. Nach einer Stunde Aufenthalt begann das Boarding für den Flug nach Miami. Für die nächsten 9,5 Stunden unser Gefährt nach Florida. Mit einer topgelaunten Crew, guten Service und fehlerhaftem Entertaimentsystem (ein Neustart verschaffte Abhilfe), verlief der Flug ohne Probleme. Fragwürdig sind jedoch die USB- und Kopfhöreranschlüsse unter der Armlehne, aber auch die unglücklich integrierte Bedienung für Licht und Ton auf der Armlehne. Leider konnte der Rückflug den eigenen Ansprüchen der Lufthansa nicht gerecht werden. Die käuflich erwerbbare Fly Net Internetverbindung ging so gut wie garnicht, der Service war unterdurchschnittlich (nur eine Mahlzeit zur Auswahl) und das Entertaimentsystem hatte auch seine Macken. Die A380 Emirates Economy Class ist im Vergleich deutlich besser.
Nach einer Nacht im Marriot Hotel Aventura, brachte uns ein Bus zum Port Everglades, Fort Lauderdale. Dort war schon weit aus der Ferne die Harmony zu sehen. Ein großes reedereieigenes Terminal sorgte für eine reibungslose und schnelle Abfertigung. So bezogen wir unsere Balkonkabine mit Blick auf den internationalen Flughafen von Fort Lauderdale.
Angekommen in Phillipsburg St. Maarten ging es mit dem Taxi zum berühmten Maho Beach. Deutlich sichtbar waren die Schäden des verherrenden Hurrikans "Irma" 2017. An vielen Ecken waren Container zu sehen, in denen Einheimische ihre persönlichen Gegenstände lagerten, bis zur Renovierung der eigenen Häusern. Bereits wieder aufgebaut ist die Sunset Beach Bar direkt am Strand. Auch das berühmte Surfbrett mit den Ankunftszeiten der großen Flugzeuge ist wieder zu sehen. So ist auch die kulinarische Versorgung in unmittelbarer Nähe zum Strand gesichert.
Im Morgengrauen liefen wir im Hafen von San Juan, Puerto Rico ein. Der Pier lag direkt an der historischen Altstadt mit ihren Forts und kolonialen Häusern. Der Blick von unserem Balkon fiel direkt auf den kleineren der zwei Flughäfen - Isla Grande. Der General Aviation Airport beherbergt diverse Flugschulen, Charterunternehmen, Polizeihelikopter und ein US Army Airfield. Eine 15-minütige Fahrt mit dem Taxi brachte uns zum internationalen Flughafen von San Juan. Dort sind u.a. Hercules der US Air Force, sowie diverse kleinere "Inselhüpfer" Fluggesellschaften stationiert. Zwischen den beiden Runways befindet sich der sogenannte Aeroparque, ein Gebäude mit einer Art Tankstellenshop, WC´s und einer großen Terasse. Letztere war perfekt zum Fotografieren geeignet.
San Juan international Airport
Isla Verde Airport
Unsere Balkonkabine sorgte für einen perfekten Blick auf den Flughafen. Dafür musste man das Gegenlicht in Kauf nehmen. Zwei Highlights waren zum einen, auf der Hinfahrt zum Kreuzfahrtterminal, Boeing 727-200, mit welcher Parabelflüge durchgeführt werden. Zum anderen auf der Rückfahrt nach Miami eine seltene Douglas DC-9 der Frachtlinie Ameristar.
Im Miami selber blieb aufgrund organisatorischer Dinge nur die Fotomöglichkeit aus dem Flugzeug sowie dem Foodcourt zwischen Concourse J und H.
Text und Fotos: Peter Stierhof
An dieser Stelle möchte ich meiner Frau für die Unterstützung danken!