Eine Gruppe von Schülern sitzt eingeschneit auf einer Berghütte auf 1400 m in den Bayerischen Alpen fest, ohne Heizung und ohne Stromversorgung. Durch die Schneemassen und die damit verbundene Lawinengefahr ist die Hütte für die Rettungskräfte per Landweg nicht erreichbar. So lautete das Einsatzszenario der Übung "Blauer Falke", eine gemeinsame Übung des THW Ortsverbandes Lindenberg und dem in Laupheim beheimateten HSG64.
Ziel der Übung war es, die festsitzenden Schüler auf der Hütte zu versorgen, hierzu musste die Stromversorgung wieder hergestellt werden, um die Heizung und auch die Küche wieder in Betrieb nehmen zu können. Hierfür richteten die H145M und CH-53 Hubschrauber des angeforderten HSG64 einen Shuttlebetrieb für die Einsatzkräfte ein, um diese schnellstmöglich an den Einsatzort zu verbringen. Am Einsatzort angekommen richteten die Einsatzkräfte eine Landezone in der Nähe der Hütte ein, während weitere Einsatzkräfte des THW, der Feuerwehr und der Bundeswehr im Tal das benötigte Material und Gerät für den Lufttransport vorbereiteten und in die Hubschrauber verluden. Insgesamt waren 45 Einsatzkräfte des THW, zwei Feuerwehrleute sowie 15 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr an der Übung beteiligt.
Um die Stromversorgung wiederherzustellen, musste unter anderem ein mehrere Tonnen schweres Stromaggregat vom Tal auf die in 1400 m Höhe gelegene Hütte per Außenlast verbracht werden. Dies stellte jedoch kein Problem für die erfahrene CH53-Crew des HSG64 dar.
Netzwerk und Zusammenarbeit im Krisenfall
„Die Übung „Blauer Falke“ ist für uns alle eine wertvolle Möglichkeit, in der Katastrophenhilfe ein starkes Netzwerk aufzubauen. In Krisenzeiten ist es entscheidend, sich untereinander zu kennen und ein eingespieltes Team zu sein". Betont der THW-Ortsbeauftragte Thomas Kaleja.
„Dank solcher Übungen bin ich mir sicher, dass wir gemeinsam die Herausforderungen der kommenden Jahre bewältigen können.“
Der Presseoffizier des HSG 64, Oberleutnant Locherer, ergänzte: „Mit jeder Übung verbessern wir uns. Im Vergleich zur ersten Übung haben wir erhebliche Fortschritte bei der Verladung von Material des THWs erzielt. Diese Optimierungen sind entscheidend, um die gemeinsame Zusammenarbeit bei zivil-militärischen Einsätzen in Krisensituationen zu verbessern und um in kommenden Katastrophenlagen der Bevölkerung bestmöglich helfen zu können.“
Weiter Informationen zum THW OV. Lindenberg oder dem Hubschraubergeschwader 64 finden Sie hier:
Fotos und Text:
Robin Manhart, THW OV. Lindenberg
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